Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist außeruniversitäre Forschungseinrichtung und zugleich Gelehrtengesellschaft. Eine wesentliche Säule der Akademie ist die Trägerschaft von Langzeitforschungsprojekten im Akademienprogramm. Die Laufzeit dieser Projekte beträgt 12 bis max. 25 Jahre. Sie sind im Bereich der Grundlagenforschung in den Geisteswissenschaften, den historischen Rechtswissenschaften sowie in den Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften verortet.
Zur Unterstützung bei der Ausarbeitung von Anträgen im Akademienprogramm schreibt die Heidelberger Akademie der Wissenschaften erstmals für das Wintersemester 2022/2023 das ‚Akademie-Semester‘ aus. Dieses soll Antragstellende in die Lage versetzen, an ihren Einrichtungen ein Freisemester zur Antragsvorbereitung und Profilbildung des angestrebten Forschungsprojekts im Akademienprogramm wahrzunehmen.
Das Akademienprogramm
Die zentrale Aufgabe des Akademienprogramms ist die Erschließung, Dokumentation und Erforschung kultureller Überlieferungen von übergeordneter fachwissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei die Digital Humanities ein. Das Antragsverfahren vollzieht sich in zwei Stufen. Die Akademie prüft die eingereichten Projektskizzen und die Möglichkeit der Übernahme in ihre wissenschaftliche und organisatorische Betreuung. Im Fall einer positiven Bewertung wird zur Einreichung eines Vollantrags aufgefordert, der fachlich begutachtet und bei positivem Votum der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zur Aufnahme in das Förderprogramm vorgelegt wird. Im Falle der Bewilligung übernimmt die Akademie das Projekt in ihre Trägerschaft und betreut es durch eine wissenschaftliche Kommission.
Voraussetzungen und Bewerbungsverfahren
Die Ausschreibung des Akademie-Semesters richtet sich an promovierte und habilitierte Forschende mit unbefristetem Beschäftigungsverhältnis an einer Forschungseinrichtung im Land Baden-Württemberg. Die Akademie übernimmt für das Akademie-Semester (WS 2022/2023) die Kosten einer Stellenvertretung im Rahmen der üblichen Sätze der Landesuniversitäten. Während des Akademie-Semesters (WS 2022/2023) soll eine Projektskizze (für die perspektivische Einreichung eines tragfähigen Vollantrages) für das Akademienprogramm erstellt werden. Die nächste Einreichungsfrist für das Akademienprogramm ist voraussichtlich der 31.1.2023. Das Langzeitforschungsprojekt könnte frühestens zum 1.1.2025 starten. Es wird erwartet, dass während des Akademie-Semesters neben einer Projektskizze auch ein substantieller Plan zur Profil- und Strukturbildung des angestrebten Forschungsprojektes erstellt wird. Daneben soll die Freistellung auch Zeit geben, ein tragfähiges Kooperationsnetzwerk im Bereich der Digital Humanities aufzubauen, das digitale Methoden für das geplante Forschungsvorhaben einsetzt und weiterentwickelt.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Svoboda-Baas. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung für das Akademie-Semester an den Präsidenten der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Die Entscheidung über die Förderung trifft die Auswahlkommission für Neuanträge der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Zu den einzureichenden Unterlagen gehören eine kurze Ideenskizze für das Langzeitforschungsvorhaben mit Arbeitsplan und der Definition von zu erreichenden Zielen (max. drei Seiten) sowie ein Lebenslauf (max. 2 Seiten) und ein Schriftenverzeichnis mit den wichtigsten Publikationen (max. 2 Seiten). Die Unterlagen sind in einer einzigen PDF-Datei
bis zum 4. April 2022
an die Akademie (Dieta.Svoboda-Baas@hadw-bw.de) zu senden. Die Entscheidung kann bis Mai 2022 erwartet werden, sodass die Freistellung in Abstimmung mit der jeweiligen Forschungseinrichtung zum Beginn des Wintersemesters 2022/23 angetreten werden kann.