Im Licht der Zeit: Mittelalterliche Glasmalerei als Objekt des Glaubens, der Sehnsucht und der Forschung

Glasmalerei mit der Darstellung eines bärtigen Mannes, der Simon von Cyrene zeigen soll.
20 Jahre "Wir forschen. Für Sie" - Vortrag der Reihe

04. Juli 2023

Vortrag

Ort: Hörsaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Beginn: 18:15 Uhr

Vortrag: Dr. Elena Kosina (Mainz/Freiburg)

Programm (PDF)
 

Die Farbfenster, die seit Jahrhunderten das Erscheinungsbild der europäischen Kirchenbauten prägen, wurden seit Anbeginn kaum nur als einfache Lichtquelle empfunden. Für Kleriker waren sie ein inhaltsreicher Teil sakraler Ausstattung, die Laien konnten anhand der Fensterbilder der Heilsgeschichte folgen und sich durch Fensterstiftungen persönliches Seelenheil und Memoria sichern. Während die progressiven Klosterorden die Bildfenster als Verschwendung und Eitelkeit verurteilten, wurden sie in adligen und bürgerlichen Kreisen zum anerkannten Zeugnis für Rang und soziale Stellung. Die Reformation wertete figürliche Glasmalereien als Götzenbilder, Romantiker identifizierten sie mit der verklärten Vergangenheit, und im 20. Jahrhundert wurden sie zum Kunstobjekt und Gegenstand der Forschung. Mit der Wahrnehmung der Glasmalerei in zeitgenössischer Perspektive, insbesondere in Bezug auf die Wertschätzung und Behandlung der Objekte einschließlich ihrer Wiederverwendung in der Neuzeit beschäftigt sich dieser Vortrag.

Zur Person: Dr. Elena Kosina (externer Link) studierte Kunstgeschichte in St. Petersburg, Kassel und Hamburg. Nach mehrjähriger Lehr- und Forschungstätigkeit in St. Petersburg ist sie seit 2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Corpus Vitrearum Deutschland (externer Link) (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz) (externer Link). Nach der Publikation des CVMA-Bandes für Niedersachsen ist sie mit der Erfassung der Glasmalereien in Rheinland-Pfalz und im Saarland für das CVMA betraut.

Zur Vortragsreihe: Seit nunmehr 20 Jahren findet diese öffentliche Vortragsreihe statt, bei der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie auch aus den sieben Schwesterakademien zu Wort kommen. Die Vorträge richten sich an ein breites Publikum, um Einblicke in die Forschungsarbeiten zu geben. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, im Hofgarten der Akademie bei Brezel und Wein mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen.

Die Reihe wird dankenswerter Weise auch von der vhs Heidelberg beworben.

 

 

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