Höhlen als Archive der Vergangenheit

Fünf Personen bei der Arbeit auf einer Ausgrabung, teils dokumentierend, teils untersuchend.
Neuer Leibniz-WissenschaftsCampus in Tübingen

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat sich in seiner Sitzung am 22.3.2023 für die Einrichtung eines neuen WissenschaftsCampus in Tübingen ausgesprochen. Dadurch entsteht ein Forschungsnetzwerk zwischen dem Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment, der Universität Tübingen und dem Max-Planck-Institut für Biologie sowie weiteren nationalen und internationalen Institutionen, darunter die Forschungsstelle der Heidelberger Akademie „The Role of Culture in Early Expansions of Humans“ (interner Link) (ROCEEH). Unter dem Titel „GeoGenomic Archaeology Campus Tübingen (GACT)“ werden an dem neuen Campus Forschende verschiedener naturwissenschaftlicher Disziplinen innovativ und integrativ zusammenarbeiten. Gemeinsames Ziel ist es alte DNA aus Höhlensedimenten zu nutzen, um die Interaktion des damaligen Menschen mit vergangenen Ökosystemen und die Auswirkungen auf diese im Laufe der Zeit zu untersuchen. Welche Aussagemöglichkeiten durch diesen interdisziplinären Ansatz entstehen können, zeigen aktuelle Forschungen an der von ROCEEH-Mitarbeitenden untersuchten Fundstelle Aghitu 3 in Armenien. In Schichten mit menschlicher Höhlennutzung konnten eine Vielzahl an Pflanzen erstmals durch im Sediment erhaltene DNA nachgewiesen und für diese verschiedene Möglichkeiten der Nutzung aufzeigt werden. Die Erkenntnisse durch aDNA-Untersuchungen ergänzen die Artefaktfunde aus der Fundstelle und bereichern unser Wissen zur Ressourcennutzung in der tiefen Menschheitsgeschichte immens.

Webseite der Leibniz-WissenschaftsCampi (externer Link)

Zur Abbildung: Der neue WissenschaftsCampus „GeoGenomic Archaeology Campus Tübingen (GACT)“ untersucht Einflüsse des Menschen auf Ökosysteme anhand von Höhlen wie der UNESCO-Welterbestätte Hohle Fels bei Schelklingen auf der Schwäbischen Alb.