Bibliographie des DEAF - DEAFBiblél
Die vom DEAF verwendete Literatur wird durch das Complément bibliographique erschlossen, das zum Standardwerk für das Altfranzösische geworden ist und Primärquellen, Sekundärquellen und Wörterbücher verzeichnet. Es wird in Druckform (De Gruyter, zuletzt 2021, DOI 10.1515/9783110755091) und online als DEAFBiblél publiziert. Für mehr Informationen, s. unter den Publikationen.
DEAF électronique - DEAFél
Seit 2010 publiziert der DEAF seine Wörterbuchartikel online als DEAF électronique (DEAFél) im Open Access. DEAFél besteht aus zwei Publikationsteilen: DEAFplus und DEAFpré. Seit 2018 sind die Daten der Artikel von DEAFplus zudem als Linked Data in RDF verfügbar.
1) DEAFplus
DEAFplus ist der in etablierter Form wissenschaftlich ausgearbeitete Teil des Wörterbuchs. Der Leser kennt diesen im Prinzip aus der gedruckten Version, allerdings online um zusätzliche Inhalte und Funktionen erweitert: DEAFplus ermöglicht z.B. den Zugriff auf Materialien, die aus Platzgründen in der gedruckten Version weggelassen wurden (unter „etc.“ und „etc.etc.“). DEAFplus umfasst zur Zeit die vollständige Buchstabenstrecke von G–K sowie Teile von E und F. Gemäß einer Übereinkunft mit dem Verlag De Gruyter wird jede neue Lieferung des DEAF gedruckt und zwei Jahre nach der gedruckten Version online veröffentlicht. Solange die Bände G–K noch nicht vollständig retrodigitalisiert sind, sind sie als Rastergraphiken in DEAFplus integriert. Der Abschluss der Retrodigitalisierung ist für 2020 vorgesehen; die fertig bearbeiteten Bände werden sukzessive online gestellt.
2) DEAFpré
Parallel zu DEAFplus sind die Materialien der restlichen Buchstabenstrecken zu Wortfamilien zusammengestellt, semantisch grob strukturiert und in der Form sogenannter Kurzartikel als DEAFpré ausschließlich online zugänglich gemacht. Der relevante Unterschied zur Artikelredaktion des DEAFplus ist, dass – zeitbedingt – die Materialien des DEAFpré nicht verifiziert werden konnten und daher mit Vorsicht zu Rate gezogen werden sollten. DEAFpré ist ein Arbeitsinstrument, das ständig verändert wird. Die graphische Kategorisierung ist vorläufig und die semantische Kategorisierung wurde ohne Prüfung der Quellen durchgeführt, also nur aufgrund der auf den Zetteln verzeichneten Daten, die nicht immer alle wünschenswerten Informationen enthalten.
Dennoch sind die Informationen, die der DEAFpré bereithält, beachtlich: Er ermöglicht den Zugriff auf alle notierten Formen eines Wortes sowie auf die Gesamtheit aller Belege, die einer der notierten Definitionen zugeordnet ist. Des Weiteren ist jedes verwendete Sigel mit einem Link zur elektronischen Bibliographie versehen. Gegebenenfalls sind die online abrufbaren Wörterbücher (z. B. ANDEl und DMF), die relevante Informationen zu einem gegebenen Wort enthalten, mit einem Link erfasst. Zurzeit enthält der DEAFpré Materialien, die die Buchstaben A–F und L–Z betreffen.
Suchfunktionen von DEAFél
Die Suchfunktionen bestehen aus zwei Teilen, der Recherche simple und der Recherche avancée:
1) Recherche simple: Die einfache Suche macht die Lemmata, die Ableitungen und die verschiedenen graphischen Realisierungen der altfranzösischen Wörter zugänglich. Sie umfasst die Materialien des gesamten Alphabets.
2) Recherche avancée: Die erweiterte Suche mit acht Suchfunktionen und zahlreichen Optionen, um die Suchen zu filtern, macht die Informationen des Wörterbuchs in einer großen Tiefe zugreifbar. Sie erlaubt beispielsweise die Suche nach einem Wort in Redewendungen, in Kollokationen, in Sprichwörtern oder in Stilfiguren. Die onomasiologische Suche, die auf den Definitionen der Wörter beruht, ermöglicht die Suche nach Bedeutungen im Allgemeinen oder wird durch den Gebrauch des entsprechenden Wortes als terminus technicus oder in einer Stilfigur präzisiert. Die erweiterte Suche umfasst alle Artikelstrecken von DEAFplus (außer G–K) und DEAFpré.
Für mehr Informationen zur Entstehung von DEAFplus und DEAFpré und der Entwicklung des elektronischen Redaktionssystems, s. Eine neue Konzeption des DEAF.
Hier geht's zu DEAFél
DEAF als Linked Data
Seit 2018 sind die Daten der Artikel des DEAFplus in das Format Resource Description Framework konvertiert und liegen somit als Linked (Open) Data vor. Zur Anwendung für die formalisierte inhaltsbezogene (semantische, im Sinne der Informatik) Auszeichnung der Daten kamen die folgenden, in der Wissenschaft etablierten Vokabulare und Ontologien: OntoLex-lemon, LexInfo, DublinCore, OLiA, RDF, RDFS, SKOS und FOAF.
Für eine detaillierte Beschreibung des Konvertierungsprozesses, s. Sabine Tittel und Christian Chiarcos, Historical Lexicography of Old French and Linked Open Data: Transforming the resources of the Dictionnaire étymologique de l'ancien français with OntoLex-Lemon, in: Proceedings of the Eleventh International Conference on Language Resources and Evaluation (LREC 2018). GLOBALEX Workshop (GLOBALEX-2018), 7-12 May 2018, Miyazaki, Japan, Paris (European Language Resources Association (ELRA)) 2018, S. 58-66; Sabine Tittel, Integration von historischer lexikalischer Semantik und Ontologien in den Digital Humanities. Mit Materialien des Altfranzösischen, Mittelfranzösischen und Altgaskognischen als Linked Data ins Semantic Web, 2022, im Druck.
Auch die Daten des elektronischen Altgaskognischen Wörterbuchs DAGél sind in Linked (Open) Data transformiert. Auf die Konvertierung in RDF trifft dasselbe zu wie auf die Daten des DEAFplus.
Auf dem Portal LOD.academy sind die Kategorien der Ontologie zu Hallig/Wartburg (DEAF-Sigel: HW) als LOD abrufbar; https://lod.academy/site/vocabs/hallig-wartburg. S. Sabine Tittel, Frances Gillis-Webber, Alessandro A. Nannini, "Towards an ontology based on Hallig-Wartburg's Begriffssystem for Historical Linguistic Linked Data”, in: Maxim Ionov, John P. McCrae, Christian Chiarcos, Thierry Declerck, Julia Bosque-Gil und Jorge Gracia (edd.), Proceedings of the 7th Workshop on Linked Data in Linguistics (LDL-2020), Marseille, May 2020, European Language Resources Association, 2020, S. 1-10.