Laufzeit: 1984 bis 2007
Das Diccionario del español medieval (DEM) hatte zum Ziel, eine vollständige Bestandsaufnahme des gesamten altspanischen Wortschatzes von den ersten Belegen im 10. Jahrhundert bis ca. 1400 inklusive lexikographischer Bearbeitung und sprachhistorisch kommentierter Darstellung anzufertigen. Es sollte das erste exhaustive Periodenwörterbuch der spanischen Sprache werden. Über die Hispanistik und die romanische Sprachwissenschaft hinaus kommen die Ergebnisse des Projekts allen Fachrichtungen zugute, die es mit älteren Texten in spanischer Sprache zu tun haben (Literaturwissenschaft, Kultur-, Rechts-, Sozial- und allgemeine Geschichte, Philosophie, Theologie, Mediaevistik, Mittellatein, Arabistik, Judaistik) bzw. ältere Sprachformen als Forschungsbasis voraussetzen (Kreolistik, Hispanoamerikanistik) oder fachübergreifend Daten aus dem Bereich des Spanischen benötigen (Sprachkontakt-, Interferenz-, Internationalismenforschung usw.).

Die im Zuge dieser Arbeit entstandenen Bände des Wörterbuchs wurden in Form von Faszikeln veröffentlicht. Jeder Band erhält einen umfangreichen Formenindex sowie ein etymologisches Register. Auf der Basis von weit mehr als 600 literarischen und nicht literarischen Werken bzw. Text- und Dokumentensammlungen decken diese die Entwicklungsgeschichte des spanischen Wortschatzes zwischen dem 10. und dem beginnenden 15. Jahrhundert ab.
Geschichte der Forschungsstelle
Die im April 2005 geplante Übernahme und Fortsetzung des Wörterbuchprojekts durch die Universität La Laguna (Teneriffa/Spanien) konnte aus finanziellen Gründen letztendlich leider nicht umgesetzt werden, sodass das Projekt im Jahr 2007 zunächst eingestellt werden musste. Durch den Einsatz von Prof. Dr. Jutta Langenbacher-Liebgott (externer Link) und Prof. Dr. Rafael Arnold sowie mithilfe einer Förderung durch die DFG konnte das Projekt ab dem Jahr 2016 erfreulicherweise in angepasster Form bis Oktober 2022 fortgesetzt werden. Aus dem DEM (Diccionario del Español Medieval) wurde das DEMel (Diccionario del Español Medieval electrónico (externer Link)), welches zum Ziel hat, die bereits erarbeitete Forschung digital zugängänglich zu machen. Auf diese Weise kann das wertvolle Wortmaterial zum mittelalterlichen Spanisch, das über viele Jahre an der Heidelberger Forschungsstelle recherchiert und gesammelt worden ist, durch den DEMel nun weiterhin wissenschaftlich genutzt werden.
Am 14.02.2022 konnte das DEMel nach dieser bewegten Förderungsgeschichte als open access-Datenbank veröffentlicht werden, wie auch in der Pressemittelung der Universität Rostock (externer Link) anlässlich der Veröffentlichung zu lesen ist.
Angesichts der erfolgreichen Veröffentlichung des DEMel wurden im Jahr 2022 einige Veranstaltungen organisiert. Ende Mai 2022 stellte Herr Prof. Dr. Rafael Arnold im Rahmen des IX Congreso Internacional de Lexicografía Hispánica (externer Link) (La Laguna) den DEMel vor. Frau Prof. Dr. Langenbacher-Liebgott leitete im Juli beim Congreso Internacional de Lingüística y Filología Románicas (externer Link) (La Laguna) zusammen mit einer spanischen Kollegin und einem italienischen Kollegen eine Sektion, die sich mit der Forschung des DEM beschäftigte. Ebenfalls im Juli fand im Rahmen des DEMel-Projekts eine Internationale Tagung an der Universität Rostock statt.
Vorsitzender der Kommission:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Max Pfister
Forschungsstellenleiter:
Prof. Dr. Bodo Müller (1924-2013)
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
- Dr. Eva Güida
- Annette Lattermann M.A.
- Claudia Nieto-Klotz
- Cristina Morales Kött