Entscheidung zur Heiligkeit?

Gemälde von Albrecht Dürer: Marter der zehntausend Christen
Autonomie und Providenz im legendarischen Erzählen vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Interdisziplinäre Tagung des WIN-Projekts "Heiligenleben"

23. - 25. September 2020

Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Beginn: 23. September 2020, 14.00 Uhr

Heiligkeit wird bisweilen als eine dem menschlichen Zugriff enthobene, transzendent bewirkte Qualität verstanden, die sich metahistorisch und transkulturell definieren lässt. Die Behauptung von Heiligkeit bedarf aber der narrativen Plausibilisierung, wenn nicht sogar der gemeinschaftlichen Anerkennung. Heiligkeit steht damit am Ende eines diskursiven Prozesses, der den historisch spezifischen Usancen legendarischen Erzählens verhaftet ist. Im Rahmen einer interphilologischen, interdisziplinären Tagung sollen die textuellen Strategien und kontextuellen Bedingungen der Legendarik in einer weiten historischen Perspektive diskutiert werden. Dabei wird es zum einen um den Konflikt zwischen individueller Willensfreiheit und providenzieller Steuerung gehen, der als produktives Problem den Kern des legendarischen Erzählens bildet. Zum anderen soll die Bedeutung von Kollektiven für die Produktion und Rezeption von Legenden sowie für die Etablierung und Anerkennung von Heiligkeit in den Blick genommen werden. Dieser Trias von Individualität, Kollektivität und Transzendenz werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Mediävistik, der neueren Literatur- und der Geschichtswissenschaft anhand von Texten vom Mittelalter bis in die Gegenwart nachgehen.

Veranstalter: WIN-Projekt „Heiligenleben. Erzählte Heiligkeit zwischen Individualentscheidung und kollektiver Anerkennung“ (Projektleitung: Dr. Daniela Blum, Prof. Dr. Nicolas Detering, Dr. Marie Gunreben, Dr. Beatrice von Lüpke)

 Kontakt: daniela.blum@uni-tuebingen.de

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Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Karlstr. 4
69117 Heidelberg
Deutschland