Jahresfeier der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Karl Jaspers
Für geladene Gäste

18. Mai 2019

Ort: Alte Aula der Universität Heidelberg, Grabengasse 1

Beginn: 11:00 Uhr

 

Der diesjährige Festvortrag ist dem vor 50 Jahren verstorbenen Philosophen und Psychologen Karl Jaspers gewidmet. Er wird von Otfried Höffe vorgetragen.

Der Todestag von Karl Jaspers (1883 bis 1969), einem der wichtigsten deutschsprachigen Philosophen des 20. Jahrhunderts, jährt sich zum 50. Mal. Promoviert in Medizin, habilitiert für Psychologie, war er seit 1922 bis zu seiner Entlassung durch das NS-Regime 1937 Ordinarius für Philosophie an der Universität Heidelberg. Seine jüdische Frau Gertrud konnte nur dank der Ehe mit Jaspers trotz erheblicher Repressalien für beide überleben. 1948 wechselte Jaspers an die Universität Basel und wurde 1967 Schweizer Staatsbürger. In seiner wissenschaftlichen Arbeit als Psychologe und Psychiater beschäftigte sich Karl Jaspers zunehmend mit philosophischen Fragen. Mit seinen allgemeinverständlichen Schriften zur Philosophie, seinen kritischen Schriften zu politischen Fragen wie zur Demokratieentwicklung in Deutschland, zur Debatte um eine deutsche Wiedervereinigung und zur europäischen Einigung stieß er auf große öffentliche Resonanz. Otfried Höffe schreibt in der NZZ vom 23. Februar 2019:

Vor allem zeigt sich Europa laut Jaspers nicht nur in überragenden Schriftstellern, Philosophen, Künstlern und Musikern, sondern auch „in Domen und Palästen“, und sogar in Ruinen – in einem „unermesslichen Reichtum des Geistes, der Sittlichkeit, des Glaubens“ also.
Das Europa der Nachkriegszeit zeichnet sich für Jaspers durch drei Leitziele aus: durch Frieden, Recht in Gerechtigkeit und materiellen Wohlstand. Für die Freiheit beginnt er mit einer für unseren Kontinent typischen, vielerlei Besonderheiten erklärenden Funktion: „Freiheit hält den Europäer in Unruhe und Bewegung“.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otfried Höffe war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2011 Lehrstuhlinhaber am Philosophischen Seminar der Tübinger Eberhard-Karls- Universität. Dort leitet er die von ihm gegründete Forschungsstelle Politische Philosophie. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Höffe vielfach international ausgezeichnet. Außerhalb Europas ist er u.a. in China für seine zahlreichen Studien zu Kant und zu Aristoteles, zur Ethik und zur Politischen Philosophie bekannt.

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