
Die neuen Trägerinnen und Träger des wichtigsten Forschungsförderpreises in Deutschland stehen fest: Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wählte vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern für den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025 aus. Sie waren zuvor vom zuständigen Auswahlausschuss aus 142 Vorschlägen ausgewählt worden. Von den zehn Preisträgerinnen und Preisträgern kommen zwei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, vier aus den Lebenswissenschaften, drei aus den Naturwissenschaften sowie einer aus den Ingenieurwissenschaften.
Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder können sie bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden.
Die Leibniz-Preise werden feierlich am 19. März 2025 in Berlin vergeben. Der Preisverleihung geht eine Veranstaltung zum 40-jährigen Jubiläum des Programms voraus, bei der sich alle bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger austauschen und vernetzen können. Hierzu wird es einen Livestream geben. Hier erfahren Sie mehr: https://www.dfg.de/dfg-bewegt (externer Link)
Professorin Dr. Bettina Valeska Lotsch vom Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, Stuttgart, erhält den Leibniz-Preis für ihre Arbeiten in der Festkörperchemie zwischen grundlagenorientierter Materialsynthese und der Entwicklung neuer Materialien.
Innovative Materialien, die für nachhaltige Energiequellen nutzbar sind – daran forscht die Chemikerin Bettina Valeska Lotsch. Mit einem Fokus auf der grundlagenorientierten Materialsynthese gelangen ihr mit der Entwicklung einer neuen Generation von Photokatalysatoren wegweisende Arbeiten, die es ermöglichen, nach Lichteinstrahlung Wasserstoff zu generieren und CO2 zu reduzieren. Auch durch die Wechselwirkung von Licht mit eigens hergestellten Materialien gelang ihr ein vollkommen neues Lichtspeicherkonzept, das die Energieumwandlung und -speicherung von Sonnenenergie in einem Material erlaubt. Damit wird eine zeitverzögerte Photokatalyse im Dunkeln ermöglicht, wofür Bettina Valeska Lotsch den Begriff „Dunkle Photokatalyse“ geprägt hat. Die Erkenntnisse sind zum Beispiel für die Entwicklung effizienter Solarbatterien von Bedeutung. Vielbeachtet sind auch Lotsch‘ Arbeiten zur Entwicklung anorganischer Elektrokatalysatoren, basierend auf zweidimensionalen Materialien für die Wasserspaltung. Nach ihrem Studium und ihrer Promotion an der LMU München ging Bettina Valeska Lotsch 2007 für zwei Jahre als Postdoc an die University of Toronto, Kanada, gefördert über die Alexander von Humboldt-Stiftung. Zurück in Deutschland wurde sie zur Tenure-Track- Professorin an der LMU München ernannt, ab 2011 war sie parallel selbständige Gruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Seit 2017 ist sie dort Direktorin der Abteilung Nanochemie und zudem Honorarprofessorin an der LMU München und der Universität Stuttgart. 2014 erhielt Lotsch einen ERC Starting Grant. Sie wurde bereits vielfach für ihre herausragenden Arbeiten ausgezeichnet, unter anderem 2017 mit dem EU-40 Materials Prize der European Materials Research Society.
2021 wurde sie als Mitglied in die Heidelberger Akademie der Wissenschaften aufgenommen.
Weitere Informationen:
Gottfried Wilhelm Leibniz-Preise 2025: https://idw-online.de/de/news844592 (externer Link)
Pressemitteilung der DFG zum Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2025: https://www.dfg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung-nr-50 (externer Link)