Reuchlinpreis an Barbara Stollberg-Rilinger vergeben

Stollberg-Rilinger

Barbara Stollberg-Rilinger erhielt am 20. Oktober 2018 den Reuchlinpreis auf Vorschlag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Vergeben wurde der mit 10.000 Euro dotierte Preis von der Stadt Pforzheim, die den Preis gespendet hat und diesen seit 1955 alle zwei Jahre vergibt. Oberbürgermeister Peter Boch überreichte den Preis im feierlichen Rahmen im Stadttheater, nachdem auch Staatssekretärin Petra Olschowski ein Grußwort gesprochen hatte. Seitens der Akademie hielt Vizepräsident Professor Axel Michaels die Laudatio. Die Preisträgerin, die sich auch in das Goldene Buch Pforzheims eintrug, hob in ihrer Ansprache besonders die Toleranz des Humanisten Johannes Reuchlin hervor. Indem sie die Bedeutung und Verletzlichkeit von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit betonte, schlug sie den Bogen zur heutigen Zeit .

Die Reuchlinpreisträgerin ist Historikerin und hat seit 1997 den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Münster inne. Seit 2018 ist Barbara Stollberg-Rilinger zudem Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Innerhalb der Geschichte der Frühen Neuzeit erforscht sie insbesondere die politischen und kulturellen Bewegungen in Europa im 17. und 18. Jahrhundert und gilt als ausgewiesene Expertin der politischen Theorie, Publizistik und juristischen Literatur dieser Zeit. Symbole und Rituale spielen bei ihren Untersuchungen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Die Wissenschaftlerin wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG, dem Bundesverdienstkreuz, dem Ehrenpreis des Innovationspreises des Landes Nordrhein-Westfalen und sie erhielt als erste Frau den Deutschen Historikerpreis. Neben vielen weiteren Ehrungen und Mitgliedschaften in Wissenschaftsakademien erhielt sie auch den Preis der Leipziger Buchmesse, den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa und den Bielefelder Wissenschaftspreis.