
15. bis 17. November 2023
Ort: Vortragssaal der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (interner Link)
Beginn: 15. November 2023, 18:00 Uhr
Ende: 17. November 2023, gegen 13 Uhr
Organisation: Mathis Lessau (Universität Freiburg) und Hans-Christian Riechers (Universität Basel)
Kontakt: mathis.lessau@philosophie.uni-freiburg.de und hc.riechers@rocketmail.com
Programm (interner Link)
Was macht neue Theorien so überzeugend, dass sie sich im Wissenschaftsbetrieb etablieren können? Durch welche Überzeugungskräfte wird eine Heterodoxie zur Orthodoxie? Und wieso bleibt eine Heterodoxie auch als Heterodoxie für ihre Anhänger glaubwürdig? Die Frage nach den Ursachen von theory change ist so vieldiskutiert wie offen. Unbestritten scheint nur zu sein, dass nicht nur logische und empirische Rechtfertigungen eine Rolle für den Verlauf des wissenschaftlichen Wandels spielen, genauso wenig, wie dieser in einer Analyse von Machtfragen und Gruppenpsychologie aufzugehen scheint. Überzeugungs- und Legitimierungsarbeit wird auf den unterschiedlichsten Wegen geleistet: Der Rechtfertigungsdruck im Wissenschaftsbetrieb bringt stets auch Strategien hervor, die sich manipulative Beeinflussung, Anekdoten, Exemplifizierungen, Gedankenexperimente, Krisennarrative, radikale Wissenschaftstheorien und Epistemologien u.a. zu Nutze machen. Auf das breite Spektrum dieser Überzeugungskräfte möchten wir einen differenzierenden Blick werfen. Die Tagung soll aber nicht nur der Wandel der Theorien, also den Übergang von Heterodoxie in Orthodoxie, in den Blick nehmen, sondern ebenfalls Überzeugungskräfte zum Gegenstand machen, welche die Beständigkeit von Theorien plausibilisieren können. Wieso strahlen Heterodoxien, die sich nicht etablieren konnten und dauerhaft außerhalb des wissenschaftlichen Konsenses befinden, dennoch eine so hartnäckige Überzeugungskraft auf ihre Anhänger aus?
Die Tagung ist Teil des Forschungsprogramms des interdisziplinären Projekts "Heterodoxien" am WIN-Kolleg der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.