Tagung "Mittelalterliche Wissenskulturen im mediterranen Raum. Polyzentrischer Wissenstransfer und der Ausbau romanischer Fachsprachen"
Am 20. und 21. Februar 2025 veranstaltet ALMA eine internationale, interdisziplinäre Tagung zu einem der Kernthemen des Forschungsvorhabens: "Mittelalterliche Wissenskulturen im mediterranen Raum. Polyzentrischer Wissenstransfer und der Ausbau romanischer Fachsprachen".
Die Tagung wird unter der Federführung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von allen drei Forschungsstellen ALMAs organisiert und wird in den Räumen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften stattfinden. Ein öffentlicher Festvortrag ist für den Abend des 20. Februars 2025 geplant.
Skizze
Für den Mittelmeerraum und damit für die romanischen Sprachen spielt der Kontakt zwischen der arabischen, jüdischen, byzantinischen und lateinischen Welt während des gesamten Mittelalters eine entscheidende Rolle. Auch die Entstehung von Wissenskulturen und insbesondere die Geschichte der Medizin ist durch diese Verflechtungen über die Sprach- und Religionsgrenzen hinweg sehr stark geprägt. Das Projekt ALMA, das seit dem Herbst 2022 im Akademienprogramm gefördert wird, hat es sich zum Ziel gesetzt, den Ausbau der romanischen Wissenssprachen von 1100 bis 1500 zu untersuchen und die kognitiv-begrifflichen und linguistischen Aspekte dieses Prozesses zu beleuchten. Eine der Domänen, die das Projekt paradigmatisch beleuchtet, ist die der Medizin, eine Domäne, die wesentlich vom Kulturkontakt und Wissenstransfer zwischen antik-griechischen, jüdischen und arabischen Traditionen und beginnender mittellateinischer und romanisch-volkssprachlicher Rezeption geprägt ist.
Die geplante Tagung wird diesen polyzentrischen Wissenstransfer als eine der zentralen Voraussetzungen der von ALMA analysierten sprachlichen Ausbauprozesse beleuchten. Im Dialog mit Forschenden aus der Geschichte, der Wissen(schaft)sgeschichte, der Textphilologien und der Linguistik sollen die Konstellationen untersucht werden, die Kontakt- und Transferprozesse – Prozesse der Abgrenzung oder der Aneignung – in der Domäne des medizinischen Wissens ermöglichen. Damit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die konzeptuellen und sprachlichen Veränderung in ihre jeweiligen Rezeptions- und Produktionskontexten einzubetten und in ihrer historischen Bedingtheit transparent zu machen.
Weitere Informationen folgen in Bälde.
ALMA-interne Workshops
- 13.11.2023 - "Introduction to Linked Open Data and Ontologies" (Sabine Tittel, HD; online): Einführung in Semantic Web Technologien und ihren Einsatz im Rahmen des Projekts; dieser Workshop war geöffnet ebenfalls für die Teammitglieder des Projekts Bibelglossare als verborgene Kulturträger.
- 27.11.2023 - "Introduction to Visual Studio Code" (Ragini Menon, HD; online): Einführung mit Tripps und Tricks in den Editor Visual Studio Code.
- 02.02.2024 - "Vom PDF zur digitalen Edition" (Yasmine Posillipo, Elton Prifti, Saarbrücken; online): Workflow, Probleme und Lösungen für die Retrodigitalisierung eines "clean PDF" einer Textedition (Fallstudie mit einem italienischen Text).
- 07.02.2024-0802.2024 - "XML/TEI für Texteditionen" (Viola Mariotti, Sabine Tittel, Heidelberg; vor Ort in Heidelberg): Als Weiterführung des Themas "Retrodigitalisierung" wurden in zwei Arbeitsgruppen die Themen (1) der Textauszeichung einer retrodigitalisierten Textedition behandelt und Einzelfälle am konkreten Text besprochen und (2) der Tokenisierung und Lemmatisierung der XML-Datensätze behandelt. Anwesend waren Giulia Barison, Yasmine Posillipo, Elton Prifti und Rita Lettieri (Saarbrücken), Matthias Schöffel (München), Sébstien Biay (Paris) sowie Viola Mariotti, Gloria de Meleghy, Ragini Menon und Sabine Tittel (Heidelberg).
ALMATHON #2_2023
Am 24.11.2023 und 25.11.2023 fand der zweite ALMATHON statt, an dem Xavier Casassas Canals (Salzburg), Jiufeng Li und Sabine Tittel (beide ALMA) einen zentralen Schritt in der Datenverarbeitung von ALMAs Text Factory und Bib Factory in Richtung der Entry Factory bearbeiteten: In yml-Dateien wird definiert, welche Informationen der Texteditionen und der bibliographischen Angaben über json-Dateien und mithilfe von Pythonscripts von der eXistdb in eine relationale Datenbank weitergegeben werde müssen. Dies bildet nun die Basis für die Festlegung des Datenmodells für Textedition und Bibliographie ALMAs und für die Tabellen der relationalen Datenbank. |
ALMA bei der Eröffnung des Heidelberg Center for Digital Humanities
Am 21. Juli 2023 wurde das neu eingerichtete Heidelberg Center for Digital Humanities (HCDH) feierlich eröffnet; bei der Eröffnungsveranstaltung war ALMA in Form einer Posterpräsentation und in personam S. Tittel in der roundtable-Diskussion vertreten, s. den Bericht des Trier Kompetenzzentrum für Digital Humanities.
Projektvorstellung ALMA für das Romanische Seminar
Am 20.06.2023 stellten wir unser Projekt ALMA den Studentinnen und Studenten, Kolleginnen und Kollegen des Romanischen Seminars der Universität Heidelberg vor. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (in alphabetischer Reihenfolge Gustavo Campedelli, Viola Mariotti, Ragini Menon, Leo Reitmaier, Sabine Tittel) gaben gemeinsam in kurzen Vorträgen Einblicke in die textphilologischen, linguistischen und die informationstechnologischen Arbeitsprozesse des Projekts.
Die Vorträge fanden statt im Rahmen einer gemeinsamen "Doppelten Projektvorstellung" mit dem HAdW-Projekt Bibelglossare als verborgene Kulturträger, deren Team um Prof. Dr. Hanna Liss und Dr. Stephen Dörr ebenfalls mit dabei war. Ein kleiner Umtrunk rundete das Ganze ab.
Zur Bildergalerie der Projektvorstellung (interner Link)
ALMATHON#1_2023 - Der erste ALMA-Hackathon
Am Wochenende vom 10.02.2023 bis 12.02.2023 fand der erste IT-fokussierte ALMA-Workshop statt, ALMATHON#1.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Viola Mariotti, Ragini Menon, Dana Simedreaund Sabine Tittel vom ALMA-Team Heidelberg, dazu Elton Prifti, Leiter des ALMA-Teams Saarbrücken (Akademie Mainz), und Dr. Xavier Casassas Canals (Salzburg). Von Seiten der HAdW wurde der Workshop unterstützt durch Andreas Dafferner und Frank Grieshaber.
Zur Bildergalerie des ALMATHON#1 (interner Link)
Workshop zu ALMABibl
Am 04. November 2022 fand in den Räumen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften der erste ganztägige Workshop zu ALMA statt.
Maria Selig, Sabine Tittel, Elton Prifti, Wolfgang Schweickard und Frankwalt Möhren legten den Grundstein für Konzeption und Struktur der Bibliographie ALMABibl. Diese wird die Primärliteratur (Textquellen), die Sekundärliteratur und die Tertiärquellen (die sich auf Primär- und Sekundärquellen und wiederum weitere Wörterbücher stützen), die für die Forschungsarbeiten von ALMA verwendet werden, verzeichnen und kritisch kommentieren. Sie wird bereits Vorhandenes der Bibliographien der Wörterbücher LEI, DOM und DEAF mit neuer Literatur integrieren.
Aufgebaut soll ALMABibl nach dem Modell von DEAFBibl sein. Das bedeutet, dass nicht nur bibliographische Angaben wie Autor, Herausgeber, Verlag etc. gemacht werden. Vielmehr werden, unter anderem, auch Texttitel inklusive ihrer Varianten genannt, die Handschriften der Textüberlieferung verzeichnet, datiert und ihre Sprachvarietät lokalisiert, die mittelalterlichen Autoren gelistet und die philologischen Editionskriterien ggf. kritisch bewertet. Die Bibliographie wird die Primärtexte den literarischen Genres sowie Domänen zuordnen, wobei der Schwerpunkt auf der Fachsprachlichkeit zu Recht und Medizin liegen wird.
Das Ziel von ALMABibl ist es, nicht nur den Schlüssel zur von ALMA verwendeten Literatur, sondern auch ein für sich allein stehendes Forschungsinstrument für die wissenschaftliche Community bereitzustellen.