Der "Fokus romanistische Mediävistik Heidelberg" (FRM Heidelberg) hat zum Ziel, die auf der romanistischen Textphilologie, Linguistik und Literaturwissenschaft ausgerichtete Mediävistik in Heidelberg zu stärken.
Der FRM Heidelberg ist angesiedelt an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und eng inhaltlich verknüpft mit den beiden Projekten Wissensnetze in der mittelalterlichen Romania (ALMA) und Bibelglossare als verborgene Kulturträger, beides romanistisch-historische Projekte, die sich mit Ressourcen des Mittelalters beschäftigen, diese zugänglich machen und erforschen.
Die Heidelberger Romanistik und die Geschichstwissenschaften sollen in die Aktionen des FRM eng mit einbezogen werden.
Die mediävistische Romanistik war über fast zwei Jahrhunderte in Deutschland eine international führende Disziplin: an vielen Forschungseinrichtungen wurden Texteditionen zu mittelalterlichen Texten erarbeitet, sowohl an den Universitäten als auch an den Akademien; die ersten wissenschaftlichen Wörterbücher der Disziplin (Diez; Tobler) kamen aus Deutschland, wie auch die ersten Grammatiken. Nach dem linguistic turn der 1970er Jahre wurde diese mediävistische Tradition grosso modo nur noch an den Akademien erhalten.
In der ehemaligen Forschungsstelle der HAdW Dictionnaire étymologique de l'ancien français (DEAF), wo Stephen Dörr und Sabine Tittel, die Initiatoren des FRM Heidelberg, ihre wissenschaftliche Ausbildung erfahren haben, wurde über die Jahrzehnte hinweg immenses Fachwissen zur Editionswissenschaft und zu mittelalterlichen französischen Texten angesammelt. Diese Kenntnisse leben nun weiter in den beiden oben genannten Projekten, die 2022 und 2023 ihre Arbeiten aufnahmen. Sie werden im Rahmen der universitären Lehre (in Studiengängen der Romanistik und des Interdisziplinären Masters 'Mittelalterstudien') verbreitet.
Mit der Gründung des FRM Heidelberg soll dies nun auf eine stärkere, institutionalisierte Basis gestellt und ausgebaut werden.
Ungefähr zweimal jährlich werden Vorträge oder Kolloquien organisiert, zu denen der FRM Heidelberg nationale und internationale Gäste einladen wird. Der wissenschaftliche Austausch wird, so hoffen wir, sowohl für die Kollegien der Institute, für die Studentinnen und Studenten, Kolleginnen und Kollegen und selbstredend auch für die Projekte ALMA und Bibelglossare von Gewinn sein.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Pia Lorenz für Design und Erstellung des FRM-Logos.