Goethe-Wörterbuch
Das Goethe-Wörterbuch ist ein individualsprachliches Bedeutungswörterbuch, das den gesamten Wortschatz Goethes, circa 90.000 Stichwörter, in alphabetischer Anordnung und systematisch nach Gebrauchsweisen gegliederten Wortartikeln wiedergibt. Dabei werden Gemeinsprachlichkeit, vielfältige Fachsprachlichkeit und das Besondere der Goetheschen Dichtersprache gleichermaßen berücksichtigt. Das nicht nur für die Erschließung der Goetheschen Dichtung, sondern als Verständnishilfe für alle Texte von Klassik bis Romantik unentbehrlich gewordene Nachschlagewerk befindet sich bereits im letzten Drittel des Alphabets.
Wer wissen will, wie man zwischen Rokoko und Biedermeier über den „Menschen” und die „Nation” sprach, über die „Öffentlichkeit” und das „Private”, über „Politik” und „Polizei”, nicht zuletzt auch über die „Pöbelmajestät” und die „Poltertheorie”, der wird hier fündig. Übersichtlich gegliederte Wortartikel informieren umfassend über die z.T. recht überraschenden Bedeutungsaspekte in der Kinderstube des heutigen Deutsch; belegt werden die Befunde ebenso anschaulich wie unterhaltsam mit Originalzitaten auch aus den Randgebieten von Goethes Schaffen.
Das Goethe-Wörterbuch ist ein interakademisches Projekt. Arbeitsstellen sind neben Tübingen auch in Berlin/Leipzig, betreut durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, und in Hamburg, betreut durch die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, von Projektbeginn an etabliert.
Goethe zu Wörterbüchern
"Die Reitpferde waren nicht zu erblicken; der große Küchenwagen mit sechs tüchtigen bespannt kam an mir vorbei. Ich bestieg ihn; von Viktualien war er nicht ganz leer, die Küchenmagd aber stak sehr verdrießlich in der Ecke. Ich überließ mich meinen Studien. Den dritten Band von Fischers physikalischem Lexikon hatte ich aus dem Koffer genommen; in solchen Fällen ist ein Wörterbuch die willkommenste Begleitung, wo jeden Augenblick eine Unterbrechung vorfällt, und dann gewährt es wieder die beste Zerstreuung, indem es uns von einem zum andern führt".
(Campagne in Frankreich. 1792)